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Mythen über den "männlichen" Körper (wird laufend ergänzt)

  • Autorenbild: marmelade schade
    marmelade schade
  • 2. Jan. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Apr. 2021


Um Männlichkeit zu verstehen und überwinden zu können müssen wir uns auch mit dem "männlichen Körper" beschäftigen, also (auch) mit den Körperteilen die männlich genannt werden. Meines Erachtens nach sind Körperteile kein Grund eine Geschlechterrolle/ ein Gender zu führen. Nichtdestrotz hat das was wir über unseren Körper denken und fühlen Einfluss auf unser Denken, Empfinden und Handeln. Jedoch ist das Wissen über männlich attribuierte Körper(teile) sehr oft ziemlich falsch. Hier soll versucht werden einige dieser Missverständnisse (auf)zu klären.

Da dies viele sind geschieht dies in Teilen und wird am Ende als Gesamttext zusammengeführt.


Mythos 1: Der Mann hat nur ein Sexualorgan, den Penis:


Falsch! Der ganze männschliche Körper kann erogen sein, Erregung und selbst Orgasmen sind auch über die Stimulation anderer Körperregionen möglich.

Mythos 2: Die männlichen Genitalien sind Penis und Hoden:


Falsch! Es gibt noch die Prostata, sowie die Bläschendrüse und die Bulbourethraldrüse.



Mythos 3: Wenn Männer einen Orgasmus haben haben sie einen Samenerguss der aus den Hoden kommt.


Total Falsch! Es gibt Orgasmen ohne Ejakulation und Ejakulationen ohne Orgasmus!

Es handelt sich auch um eine Ejakulation und nicht wirklich um einen Samenerguss. Weniger als 1 Prozent der Ejakulationsflüssigkeit sind Spermien. Nur das könnte dann auch Sperma genannt werden, und kommt aus den Hoden.


"Der größte Anteil des Ejakulats (etwa 50-80%) kommt aus der Bläschendrüseund enthält unter anderem Fruktose, Proteine und Prostaglandine. Ein Anteil von etwa 15-30% kommt aus der Prostata, dessen Sekret vor allem spezielle Proteine, Zink und Zitronensäure enthält. Zu etwa 2-5% trägt die Bulbourethaldrüse zum Ejakulat bei. Sie bildet ein schleimiges Sekret, das als Gleitmittel dient und Harnreste in der Harnröhre neutralisiert. Dieses Sekret tritt bei sexueller Erregung bereits vor der Ejakulation als Präejakulat aus (Lusttröpfchen)." (Wikipedia)

Dementsprechend sind nach einer Vasektomie (Sterilisierung, der Samenleiter wird verödet.) Orgasmen und Ejakulationen genauso möglich wie vorher!


Mythos 4: Eine Erektion ist (immer) ein Zeichen von Erregung


Total Falsch! Es gibt viele unterschiedliche Gründe für Erektionen.



Klärung 4: Erektionen sind nicht (immer) ein Zeichen empfundener Lust


Die Erektion hat auch eine Reinigungsfunktion -

Durch das verstärkte Einfließen von Blut in Penis, Hoden und Beckenboden werden Gefäße und Gewebe gereinigt.


Die Erektion hat auch eine Signalfunktion -

Wenn die Harnblase sehr voll ist drückt diese auf die Prostata und löst eine Erektion aus, dessen Signal einfach nur ist dass mann dringend pinkeln muss. Und ja Pinkeln geht auch mit einer Erektion.


Eine Erektion ist auch ein mechanisierter Reflex -

Die Körperregionen des männschlichen Beckens sind durch sehr viele Nerven miteinander verbunden. Diese reagieren auf manuelle Reize quasi mechanisch. Das heißt über Kontakte entsteht eine Erektion, auch wenn dies keine sexuelle Berührung ist. Zum Beispiel haben Säuglinge beim Wickeln oft eine Erektion und selbst auch Vergewaltigungsopfer berichteten von Erektion(en) während sie vergewaltigt wurden!


Und selbst eine Erregungserektion kann ohne Erregung passieren -

Es kann ein konditionierter Reflex sein, d.h. der Körper reagiert auf einen visuellen oder akustischen Input mit einer erektilen Reaktion. Dieser Input wird aber gar nicht als lustvoll empfunden. Das ist dann eine neuronale Fehldeutung. Also selbst bei Darstellungen die als völlig unerotisch wahrgenommen werden kann mann eine Erektion bekommen. Das heißt auf keinen Fall , dass mann das in unterbewusst doch erotisch findet, sondern dass der Körper eine Fehlinterpretation/Fehlreaktion begeht.



Klärung 3: Ejkulationen sind kein Orgasmus


Ejakulationen können ohne Orgasmus passieren. Es kann sein das in eine sexuellen (Inter-)Aktion ejakuliert wird ohne dass mann einen Orgsamus hat. Es kann sein dass mann einen Orgasmus hat ohne zu ejakulieren.

Über eine manuelle Stimulation der Prostata kann eine Ejakulation herbeigeführt werden. Die anderen beteiligten Organe springen dann mit an. Dies ist auch eine medizinische Technik um Ejakulationsflüssigkeit zu Untersuchungszwecken zu gewinnen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat NieMannd einen Orgasmus wenn ein*e Ärzt*in einem über die Prostata Ejakulat abzapft.

Zudem kann eine Ejakulation über Konzentration orgasmusfrei erzielt werden. Mag sein dass Männschen (zum Beispiel Pornodarsteller) auf Kommando kommen können, sie ejakulieren jedoch nur sie haben (sicher) keinen Orgasmus dabei.

Auch eine sehr schnelle Ejakulation ist nicht (unbedingt) ein Zeichen enormer sexueller Erregung.

Dies kann eine Schutzreaktion des Körpers sein. Dadurch dass die Ejakulation zumeist auch die Erektion beendet , kann sich so einer unangenehmen Situation entzogen werden dadurch dass die Sexualprozesse beschleunigt beendet werden.



Klärung 1,2: Der männliche G-Punkt, die Prostatata -


ist eine innenliegende Drüse welche Sexualfunktion und damit auch Sexualempfinden zentral steuert. Sie ist über das eindringen in den Anus erreichbar. Über die Stimulation der Prostata kann intensives Sexualempfinden generiert werden, die durch aus bis zum Orgasmus führen kann. Männer können Orgasmen (und Ejakulationen) haben ohne dass der Penis berührt wird.

Somit kann auch der Mythos das Analsex für Männer unnatürlich oder gar (automatisch) lustfrei sei, abgehakt werden.


 
 
 

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