Männlichkeiten schaffen Männlichkeiten
- marmelade schade
- 24. Juni 2023
- 2 Min. Lesezeit
Warum in cis-hetero-Räumen, wenig Gutes zu erwarten ist – und es so was wie männliche Schutzräume wohl leider nicht gibt. Frauen und LGBTQIA+* schaffen sich Räume in welchen sie ohne Anwesenheit heterosexueller CisMänner Empowerment und Emanzipationsprozesse angehen und vorantreiben. Da wäre es naheliegend das auch Männer welche nach Emanzipation von ihren Geschlechterrollen streben dies mit mit anderen Männern tun, da diese schließlich in der gleichen Situation sind. Wenn wir männliche Zusammenkünfte, ihre Gruppenbildung- und Performance betrachten, wird jedoch schnell klar, dass hier das Gegenteil Der Emanzipation von Geschlechterrollen der Fall ist . Männergruppen konstituieren sich als Männerbünde: Studentenverbindungen, Fußballmannschaften, Der Vatikan und RapCrews bilden hierbei vielleicht die Speerspitzen. Dort werden massiv dominante, heteronormative und gegenüber alternativen Lebensmodellen feindliche Männlichkeiten konstrituiert und ausgelebt. In Studierendenverbindungen/Burschenschaften, im Vatikan, I'm Männer-Rap und im Männer-Fussball sucht eins vergeblich nach Männlichkeiten die nicht Cis und Hetero sind. Diese Räume sind die grössten Bastionen homofeindlicher, sexistischer und reaktionärer Männlichkeit. Dies liegt nicht in der Kulturalität dieser Räume begründet, im Frauen*Rap und im Frauen*Fussball sind alternative Rollenmuster und Geschlechtsidentitäten seit je her integraler/inklusiver Bestandteil, in Frauen*gruppen sind sie oft sogar konsitutiver Bestandteil. Dies zeigt, dass Männlichkeiten primär von anderen Männlichkeiten konstruiert werden und das Männlichkeiten eben (auch nur) Männlichkeiten hervorbringen. Somit scheint es leider naheliegend, dass Männlichkeit sich selbst nicht zu überwinden vermag. Räume nicht heteronormativer Männlichkeiten, können da eine Ausnahme und einen Ansatz bilden. (Zum Beispiel Gruppen mit schwulen und transsexuellen Menschen männlichen Hintergrunds). Diese enstanden aus den LGBTQIA+*-Bewegungen, also nicht aus einem Männlichkeitsfocus, sondern einem Blick auf die Befreiung alternativer (sexueller) Identitäten von ebendieser sie unterdrückenden Männlichkeit. Der erfolgversprechendere Ansatz wäre wohl vielmehr die Aufweichung und langfristige Auflösung und Abschaffung männlich-patriarchaler Strukturen, also auch die Ablösung oder zumindest Vermeidung der Schaffung und Existenz cis-heteromännlicher Räume und Gruppen. Ansätze sich von eigener Männlichkeit zu emanzipieren finden sich in den Diskursen der Menschen die nicht Teil unserer hegemoniellen Männlichkeit sind. Andere Ideen, andere Handlungsmuster, ander Sichtweisen finden wir nicht bei Männerbuenden und Herrenabenden.
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