UNMÄNNLICHE KOMMUNIKATION ein Versuch
- marmelade schade

- 22. Nov. 2020
- 3 Min. Lesezeit
Es gibt viele Arten männlich zu kommunizieren. Hier geht es um zwei die als besonders häufig und verheerend identifiziert werden könn(t)en. Ihr kennt sie wahrscheinlich alle, auch von euch selber!
Die offen dominante ‚männliche‘ Kommunikation
und
Die stille männlich dominante Kommunikation / subtile Dominanz
Im folgenden werden einige Kommunikationstechniken mit welchen Männer ihre Dominanz ausüben, und Ideen von Gegenmodellen, genannt. Dies ist nicht der Weisheit letzter Schluss, sondern einfach Ideen die (vielleicht manchmal) zutreffen und helfen können, vielleicht aber auch nicht (immer).
Die offen dominante ‚männliche‘ Kommunikation
Diese ist vielleicht besonders unangenehm aber auch leicht(er) zu identifizieren
Dazu gehört u.a.:
Laut und bestimmt zu sprechen. Damit nimmt Mann viel Raum ein.
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Mann kann aber auch normal laut und normal druckvoll der (so)gar sanft sprechen!
Andere abzuwerten, oder Sich selbst aufzuwerten. Damit beanspruchst Du Deutungshoheit.
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Werte doch andere auf! Und frage vielleicht wie Du wahrgenommen wirst.....
Ironisch sein, schafft Distanz zu den anderen und einem selbst.
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Sagen wir doch wie wir etwas tatsächlich empfinden.
Profilierung über Sachthemen wie Politik. Ich mach mich zum Teacher und v.a. die anderen zu Schüler*innen.
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Oder ich teile meine eigenen Gedanken und Empfindungen und nicht mein Wissen!
Größenwahn, erhöhst Mann sich selbst degradiert Mann auch andere.
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Ermuntere lieber andere Zutrauen zu sich zu haben!
Etwas zu wiederholen, was ein*e Andere*r eigentlich schon gesagt hat anstatt Sich auf andere zu beziehen . Du nimmst Inhalte anderer für Dich in Anspruch (und Redezeit).
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Am besten sollte Mann Sprechen, dass nur dazu dient sich 'sichtbar' zu machen gelassen werden!
Die stille männlich dominante Kommunikation / subtile Dominanz:
Meines Erachtens stellt sie eine genauso wirkmächtige Art von Männern zu kommunizieren dar.
Diese geschieht durch Verweigerung von Austausch, also tatsächlicher Kommunikation und Empathie. Wir sagen nichts mehr, wir beziehen uns nicht auf das Thema, wir wechseln das Thema, wir sagen nichts zu dem Thema.
‚Männlichkeiten‘ verweigern Themen Ihren Stellenwert eben auch durch diese aggressive Passivität /passive Aggressivität, z.B. durch Fernbleiben(Nichterscheinen) bei bestimmten Themen, Nichteinbringen bei Themen, Verweigerung von Reaktionen, Schweigen und aktives Desinteresse.
Aber auch durch die Einforderung einer bestimmten Gesprächsführung , d.h. es muss ein Ziel bzw. ein Ergebnis geben, alles gesagte wird entsprechend gecheckt und ein- aber eigentlich untergeordnet und bei vorgeblich fehlender ‚Rationalität‘ delegitimiert. Emotionen werden aus dem Gespräch eliminiert. Dies ist praktizierte Ignoranz.
Es wurde sich deshalb an einem alternativen Kommunikationsmodell versucht :
Dem Raum geben was gerade da ist.
Auch mal hineinspüren anstatt nur nachzudenken.
Platz für unsere Empfindungen lassen.
Sage/n was du/wir genau in diesem Moment fühlst/fühlen oder denkstt/denken!
Versuche/t zu sagen was sich grade wichtig oder stark anfühlt. Und benenne das auch ruhig als Gefühl, trotz oder am besten ohne Angst davor was das mit deiner Stellung machen könnte.
Damit bleibst du bei Dir und den anderen und kannst empathisch sein.
Sehen und praktizieren wir Empathie als Empowerment – Sowohl für das Gegenüber, als auch für uns selbst.
Du kannst dein gegenüber nicht verstehen, wenn (nur?) du redest. Du musst erst wahrnehmen und zunächst zuhören (das ist vielleicht nicht so leicht aber kann gut geübt werden…)
Anmerkung: Dies bezieht sich auf Cis-Männer die sich diese Kommunikationsweise als Privileg nehmen. Wenn LBTQIA* /Frauen* sich dieser Muster bedienen handelt es sich vielmehr um eine Aneignung. Es wird sich etwas genommen was eine*r*m vorenthalten werden und damit um einen emanzipatorischen Akt. Jede*r wird eine Situation kennen wo Menschen für ein Kommunikations verhalten diskriminiert wurden, dass bei Männern als legitim gilt.



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